Informationsveranstaltung zur geplanten Erweiterung des Salzbergbaus unter Xanten, Birten, Alpen, Veen, Borth, Bönning-Rill, Drüpt.
Am Mittwoch, den 6.4.2022 haben sich rund 200 interessierte Bürger im Spargelhof Schippers in Veen eingefunden um sich über die geplante Erweiterung des Salzabbaus und mögliche Einwendungen zu informieren. Die Veranstaltung wurde von unserer Bürgerinitiative organisiert und ausgerichtet. Zu der Veranstaltung wurden die Bürgermeister der beteiligten Kommunen als Gäste eingeladen. Es erschien auch der Werksleiter des Bergwerks Borth Herr Weber. Die Bürgerinitiative berichtete in einem historischen Rückblick über den Salzbergbau, der vom Bergwerk Borth seit 1926 mittlerweile fast den gesamten linkrheinischen Teil des Kreis Wesel unterhöhlt hat und sich jetzt auf einer zusätzlichen Fläche von 4700 Hektar weiter in Richtung des Stadtgebietes Xanten und Borth ausdehnen will.
Der Bergwerksbetreiber K+S hat dazu schon 2019 einen Antrag erstellt und das Planfeststellungsverfahren ist jetzt eröffnet worden. Nur noch bis zum 19. April 2022 können die Unterlagen in den Rathäusern und auf der Homepage der Bezirksregierung Arnsberg eingesehen werden. Danach können Sie als betroffener Bürger/betroffene Bürgerin nur noch bis zum 19. Mai 2022 ihre Einwendungen verfassen (TIPPS ZU EINWENDUNGEN IM PLANFESTSTELLUNGSVERFAHREN).
Danach gibt es keine Möglichkeit mehr Ansprüche gegen das Verfahren einzuwenden, dass für über 200 Jahre zu Absenkungen führen wird und den Niederrhein unwiederbringlich verändern wird. Die Bürgerinitiative bemängelt, dass es weder seitens der Kommunen noch des Bergwerkbetreibers Informationen für die Bevölkerung gegeben hat. Die BI beklagt ferner, dass es kein Erörterungsverfahren für die Diskussion der Einwendungen geben wird.
Während der Veranstaltung haben wir auch auf das Kartenmaterial aus den Planfeststellungsunterlagen hingewiesen, welches deutlich die Auswirkungen z.B. in Bezug auf den Hochwasserschutz zeigt.
Hier der Vergleich eines Extremhochwassers vor (links) und nach (rechts) den erfolgten Endsenkungen (Quelle Planfeststellungsantrag zur Erweiterung der Gewinnungsflächen der K+S Minerals and Agriculture GmbH – 7. Änderungsanzeige)
Es wird deutlich, dass viele Bereiche sehr tief im Wasser liegen würden und neue Gebiete vom Hochwasser betroffen sein würden.
Weitere Problematiken wurden ebenfalls angesprochen, wie z.B. die Gewässerregulierung (sie muss auf ewige Zeiten durchgeführt werden), die Änderung von Fließrichtungen der Oberflächengewässer und natürlich die Schädigungen an privatem und kommunalem Eigentum.
Die an den Vortrag anschließende kontroverse Diskussion zeigte, dass es in der Bevölkerung ein erhebliches Informationsdefizit gibt und kaum jemand von dem im verborgenen stattfindenden Salzabbau und dessen Erweiterung erfährt.
Auf unserer Homepage können Sie sich die Präsentation der Veranstaltung herunterladen. https://www.salzbergbaugeschaedigte.de/index.php/downloads
Außerdem möchten wir Sie auf zwei Bürgerfunksendungen am kommenden Wochenende hinweisen:
Freitag, 15.04. ab 20:00 Uhr: Informationen zum Planfeststellungsverfahren und Interview mit dem Vorsitzenden der Bürgerinitiative
Samstag, 16.04. ab 19:04 Uhr: Der Original-Mitschnitt der Informationsveranstaltung in Veen vom 6. April.
Diese, wie auch zuvor gelaufene Sendungen, können Sie auf unserer Homepage auch als Podcast – nach Ausstrahlung – anhören.
Die Rheinische Post berichtete ebenfalls über die Veranstaltung:
Der Salzbergbau drängt nach vorn (RP 07.04.2022)
Podcast mit René Schneider
Unser Vorsitzender Torsten Schäfer wurde vom Landtagsabgeordneten René Schneider eingeladen, einen Podcast zum Thema Salzbergbau aufzunehmen.
Den interessanten Podcast können Sie voraussichtlich am Wochenende anhören. Einen Link werden wir auf unserer Homepage einstellen.
Wahlprüfsteine 2022
Auch im Zuge der Landtagswahl haben wir wieder Wahlprüfsteine an die Kandidaten der Wahlkreise Wesel II und III verschickt und um Antwort bis 22. April gebeten.
Die Antworten auf unsere Fragen werden wir dann auf unserer Homepage veröffentlichen.
Spenden
In einem Brief an alle Mitglieder haben wir im vergangenen Monat um Unterstützung gebeten und darauf hingewiesen, dass wir an unsere finanziellen und persönlichen Grenzen gestoßen sind.
Der Aufruf hat zu einem guten Spendenergebnis geführt, welches uns in Bezug auf die Hinzuziehung von Fachleuten im Zuge der Erarbeitung der Einwendungen und auch für weitere Aktivitäten helfen wird.
Wir möchten uns hiermit bei allen Spendern recht herzlich für die Unterstützung bedanken.
Die Bürgerinitiative finanziert sich nur durch Spenden und erhebt keine Mitgliedsbeiträge.
Auch kleinere Beträge sind weiterhin sehr willkommen!
Spendenkonto:
IBAN-Nr. DE 48354611060406441016
Volksbank Niederrhein eG
BIC: GENODED1NRH
Kontoinhaber: Bürgerinitiative der Salzbergbaugeschädigten NRW
Bitte als Verwendungszweck angeben: Spende BI Salzbergbaugeschaedigte
Die Bürgerinitiative ist gemeinnützig und stellt Spendenbescheinigungen aus.
Wenden Sie sich dann bitte an unsere Kassiererin Claudia Kerkhoff (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)
Vielen Dank für Ihre Unterstützung!