Büdericher Kirchenschäden sind Salzbergbauschäden

Es sind nun inzwischen mehr als 6 Jahre vergangen, als kurz nach einer Messe in der Kirche St. Peter in Büderich die Fliesen hochgekommen waren. Viele vermuteten damals bereits, dass es sich hierbei um Auswirkungen des Salzbergbaus handeln würde. Die Kirchengemeinde hatte Kontakt mit dem Salzbergbauunternehmen aufgenommen, doch eine Einigung konnte nicht erzielt werden.
Daraufhin wurde ein Gerichtsverfahren beim Landgericht in Kleve eröffnet. Auf die Ergebnisse des vom Gericht bestellten Gutachtens wurde lange gewartet. Auf einer Pressekonferenz am 20. Dezember berichtete Pfarrer Dietmar Heshe zusammen mit dem beauftragten Rechtsanwalt Dr. Michael Terwiesche und dem Bergbau-Experten Peter Immekus über die Ergebnisse dieses Gutachtens.

„Das kommt zu 100 Prozent zu dem Schluss, dass die Schäden in der Kirche, die auf rund 150.000 Euro beziffert werden, auf Bergsenkungen zurückzuführen sind“, fasst Heshe die Kernaussage zusammen.

Der Sachverständige Peter Immekus äußert sich zu dem Gutachten sehr positiv. Der in der Fachwelt renommierte Gutachter Jens Zühlsdorfder hat sehr ausführlich die Schäden analysiert und kommt nach eingehenden Untersuchungen zu dem Schluss, dass die Kirche, unter der in der Vergangenheit Salz abgebaut worden sei, „durch Senkungsdruck Pressungen und Zerrungen“ ausgesetzt sei, die schließlich zum Schaden an dem historischen Boden geführt haben.

Pfarrer Heshe betont, dass es der Kirchengemeinde nicht allein um die reine Schadensregulierung gehe, sondern auch darum, dass die Cavity die die finanziellen Lasten für bauliche Vorkehrungen übernimmt, die ausschließen sollen, dass es zu weiteren Schäden kommt. Die Rede war von weiteren rund 400.000 Euro, die durch ein privates Gutachten ermittelt worden seien.

Nun soll spätestens im März Klage gegen die Cavity eingereicht werden.

Wir von der Bürgerinitiative schauen gespannt auf dieses Verfahren, da es vielleicht zu einem Präzedenzfall kommen könnte.​

Weitere Informationen dazu auch in den folgenden Berichten der NRZ und RP:

 

Aktueller Stand im Planfeststellungsverfahren zur Erweiterung des Salzbergbaus unter Borth, Rheinberg, Bönning-Rill, Alpen, Menzelen, Veen und Birten

Nach unseren letzten Informationen wird für das Planfeststellungsverfahren aktuell noch das wasserwirtschaftlichen Gutachten überarbeitet. Dieses wurde vor allem nach der verheerenden Jahrhundertflut an der Ahr und den daraus resultierenden erweiterten Anforderungen notwendig.

Die Offenlegung wird somit erst Anfang 2022 stattfinden. Während der Offenlegung haben Sie als potentiell betroffene Bürger die einzige Möglichkeit in dem Verfahren Ihre Einwendungen schriftlich abzugeben. Ab dem Zeitpunkt der Offenlegung bleiben Ihren dafür ca. 6 Wochen Zeit.

Wir werden auf unserer Homepage dazu in Kürze entsprechende Informationen und Anleitungen für die Erstellung einer Einwendung veröffentlichen.

 
Spendenaufruf

Für das anstehende Planfeststellungsverfahren benötigen wir die Unterstützung und Beratung von externen Fachleuten, um gezielt und fundiert auf die Offenlegung reagieren zu können.

Da unsere finanziellen Mittel dafür allerdings eingeschränkt sind, bitten wir Sie um finanzielle Unterstützung.

Die Bürgerinitiative finanziert sich nur durch Spenden und erhebt keine Mitgliedsbeiträge.
Auch kleinere Beträge sind sehr willkommen!

Spendenkonto:
IBAN-Nr. DE 48354611060406441016
Volksbank Niederrhein eG
BIC: GENODED1NRH
Kontoinhaber: Bürgerinitiative der Salzbergbaugeschädigten NRW

Bitte als Verwendungszweck angeben: Spende BI Salzbergbaugeschaedigte

Die Bürgerinitiative ist gemeinnützig und stellt Spendenbescheinigungen aus.
Wenden Sie sich dann bitte an unsere Kassiererin Claudia Kerkhoff (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!


Status der Resolution

Wir haben im Sommer diesen Jahres eine große politische Unterstützung in Bezug auf unseren Resolutionsentwurf erfahren. Wir hatten dazu auch bereits im letzten Newsletter berichtet.

Inzwischen wurde die Resolution im Umwelt- und Planungsausschuß des Kreises Wesels angenommen. Aktuell sind zwei unserer Forderungen in Prüfung durch die Kreisverwaltung.

Dabei soll die Ausgestaltung einer Erfassungsstelle für potentielle Bergschäden ebenso geprüft werden wie eine dauerhaft abgesicherte Bereitstellung von Geldern, welche die Salzbergbauunternehmen zur Begleichung der durch die Bodensenkungen hervorgerufenen Kosten für das Abpumpen des Grundwassers (sogenannte Ewigkeitskosten) und für Schäden an Infrastruktur und privatem Eigentum zurücklegen müssen.

Erste Zwischenergebnisse wurden uns im Oktober präsentiert und sollten noch intern mit dem Landrat abgestimmt werden.

Ein finales Ergebnis dieser Prüfungen liegt uns jedoch noch nicht vor. Wir haben allerdings den Stand dieser Prüfungen erneut angefragt. 

 

Rückblick auf den Bürgerfunk bei Radio KW

In diesem Jahr wurde der Bürgerfunk in Rheinberg wiederbelebt und wir konnten regelmäßig - immer am 2. Freitag im Monat - über die Probleme des Salzbergbaus berichten.

Hier geben wir eine Übersicht über die zuletzt gelaufenen Sendungen:

  • 10.12.2021: Ortstermin. Schadensbegehung an einem stark vom Bergbau betroffenen Objekt. Welches Schäden sind aufgetreten und was können Bürger*innen in Zukunft im Falle einer Genehmigung der Erweiterung erwarten?
  • 12.11.2021: Was ist ein Planfeststellungsverfahren und wie wird eine Offenlegung durchgeführt. Welche Auswirkungen hat der Salzbergbau auf unser Gebiet und welche Probleme wurden von Bürgern berichtet.
  • 08.10.2021: Bricht ein Deich oder flutet ein Starkregenereignis den Niederrhein, was geschieht dann? Die Sendung wurde auf der Informationsveranstaltung des Deichverbandes Xanten-Duisburg aufgezeichnet und enthält Originalaufzeichnungen aus der Veranstaltung, sowie Interviews mit dem Deichgräf Viktor Paßens, dem Geschäftsführer Tobias Faasen und Dr. Ing. Ronald Haselsteiner.
  • 13.08.2021: Hochwasserschutz im Salzbergbaugebiet sowie die Betonmauer in Birten. Im Interview Hans-Peter Feldmann (Vorsitzender der Bürgerinitiative HochWasser- und InfrastrukturSchutz am Niederrhein in NRW)
  • 09.07.2021: Zwei Bürger*innen berichten über Ihre Erfahrungen mit der Schadensbearbeitung durch den Salzbergbau

Alle gelaufenen Sendungen können Sie sich auf unserer Homepage anhören.
Diese Sendereihe wird auch im kommenden Jahr fortgesetzt. Die nächste Sendung läuft am Freitag, den 14. Januar um 20:04 Uhr bei Radio KW. Thema der Sendung ist ein Interview mit Petra Schmidt-Niersmann vom BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschlands). Im Interview werden Umweltaspekte in Bezug auf den Salzbergbau diskutiert.


Ergebnisse der Jahreshauptversammlung

In diesem Jahr haben wir nach längerem Zögern die Jahreshauptversammlung letztendlich in Form einer Videokonferenz durchgeführt. Eine Präsenzveranstaltung war aufgrund der Corona-Situation und der schwierigen Planung einer solchen Veranstaltung nicht möglich.

Die Jahreshauptversammlung fand am 28.09.2021 statt. Die Wahlen wurden ebenfalls online durchgeführt und führten zu den folgenden Ergebnissen:

  • 2. Vorsitzender: Dr. Karl Krebber-Hortmann (Wiederwahl)
  • Kassiererin: Dr. Claudia Kerkhoff (Wiederwahl)
  • Beirat: Akke Wilmes (neu)
  • Als Kassenprüfer wurden Helmut Braun und Martin Priem gewählt.

Wir möchten uns hiermit auch herzlich beim ausgeschiedenen Beirat Wilhelm Fischer für seine Mitarbeit in der Bürgerinitiative bedanken.


Deichsanierung

Xanten-Birten:
Vor allem die im September in der Presse verkündeten Pläne des Deichverbands,  eine zwei Meter hohe Betonmauer zwischen Altrhein, B57 und Wohnhäusern zu errichten, haben für große Unruhe gesorgt.

Um den Xantener Ortsteil Birten in den nächsten Jahren vor einem möglichen
Hochwasser zu schützen, muss der Deich dort auf einer Länge von 2,5 Kilometern saniert werden. Aufgrund des Widerstands werden alternative Lösungen gesucht.

Büderich:
Im Herbst fanden Arbeiten an der Mobilen Hochwasserschutzwand in Büderich vor dem Hotel Wacht am Rhein statt. Diese Sanierungsmaßnahmen sind notwendig geworden, da die Spundwände aufgrund Konstruktionsfehlern nicht in die Spundwandholme passten und ein Aufbau der Spundwände im Hochwasserfall nicht funktioniert hätte.

Wir haben nun allerdings erfahren, dass auch die Sanierung der Anlage nicht erfolgreich war. Die Spundwände können im Hochwasserfall nicht aufgebaut werden. Hier ist dringend nachzubessern und nicht erneut auf eine jahrelang dauernde Gewährleistung zu warten.

Weihnachtswünsche

Das schwierige Jahr 2021 neigt sich dem Ende. Wir möchten die Gelegenheit nutzen, Ihnen für Ihre Unterstützung zu danken.