Im Jahre 1897 wurde in Borth bei Probebohrungen nach Kohle das Salzvorkommen entdeckt, bei welchem es sich um 220 Millionen Jahre alte Meeresablagerungen (Zechsteinzeit/Perm) handelt. Der Bau des Borther Salzschachtes begann 1906. Mit Handschaufeln. Auf freier Wiese wurde ein fünf Meter tiefer Vorschacht von 12,8 Meter Durchmesser ausgehoben. Kältemaschinen sorgten dafür, dass sich rings um den Schacht zur Stabilisierung des Erdreichs ein Frostmantel legte. Die Idee war gut, konnte aber nicht alle Schwierigkeiten ausräumen: Schon in 30 Meter Tiefe gab es den ersten Wassereinbruch. Im Mai 1909 hatten sich die Schachtbauer bis auf 330 Meter vorgearbeitet, Ende 1910 waren 375 Meter erreicht. Es dauerte elf Jahre, bis man bei 558 Meter auf Steinsalz stieß. Immer wieder brachten Wassereinbrüche die Arbeiten zum Stillstand. Die Endteufe von 820 Metern wurde am 21. April 1925 erreicht. Die regelmäßige Förderung begann 1926.

 

Das in 500 bis fast 1000 m Tiefe befindliche Steinsalz erstreckt fast 50km weit von Rheinberg bis in die Niederlande. Das Grubenfeld ist rund 90 km² groß, davon baut Esco, Betreiber des Bergwerkes, auf rund 43 km² ab.

Die Salzlagerstätten werden bei Mächtigkeiten von über 7m per Kammerbau abgebaut. Dabei werden langgestreckte Abbaukammern durch Sprengungen erzeugt, wobei mobile elektrohydraulische Bohrwagen Sprenglöcher herstellen - in die Mitte des Stoßes (Bergmannssprache für Wand) werden drei große Löcher gebohrt, darum herum 75 weitere - die mit Sprengstoff verfüllt werden. Während des Schichtwechsels erfolgt die Sprengung. Die Abbaukammern haben eine Länge von bis zu 600 Metern und sind ca. 20 Meter breit und 20 Meter hoch. Diese Abbaumethode wurde vor allem unter den Gebieten in Büderich, Ginderich und Menzelen angewandt. Ein Beispiel einer solchen Abbaukammer zeigt das folgende Bild:

(Quelle: Foto Bürgerinitiative)

Alternativ wird der Örterbau für geringmächtigere Abschnitte im Bereich der Horste (bei Mächtigkeiten von bis zu 7m) eingesetzt und ist eine Abbaumethode, die bei flözartigen Lagerstätten angewendet wird. Zwischen den parallelen Kammern werden Pfeiler stehen gelassen, die das darüber liegende Gestein stützen.

Diese Abbaumethode wird aktuell im Abbaugebiet unter dem Fürstenberg bei Xanten angewandt.

 

(Quelle: Foto Bürgerinitiative)

 

Jeden Tag werden ca. 10.000 Tonnen Salz herausgebrochen. Mit einer Förderung von ca. 2 Mio t Salz pro Jahr ist das Werk Borth das größte seiner Art in Europa.

Das Salz wird durch Bohren und Schießen gewonnen, mit entsprechenden Radladern zu einem Walzenbrecher befördert und von dort über Förderbänder abtransportiert.

 

Einen interessanten Beitrag sendete der WDR am 27.11.2015 in der Reihe NRW von unten (Salzbergbau ab Minute 14:30)

 

Welche Auswirkungen dieser Abbau auf die Oberfläche hat, wird durch den Ausmaß der Schäden an den Häusern im Abbaugebiet deutlich. Darüberhinaus berichten die Bürger in Birten und Beek über die nächtlichen Sprengungen und deren Auswirkungen. 

 

Eine von der Bürgerinitiative erstellte Karte - basierend auf Informationen von Cavity - zeigt die Abbaugebiete, in denen Solvay und Esco abgebaut hat und heute abbaut:

 

 

Salzvorkommen

 

Das Salzvorkommen am Niederrhein erstreckt sich über ein großes Gebiet. Wie weit die Esco dieses Salzvorkommen in Zukunft noch abbauen wird, ist nicht bekannt.

Die nachfolgende Kartendarstellung verdeutlicht die Größe des Steinsalzvorkommens:

Quelle: Geoportal NRW